Chronik und Entstehung des Vereins

 

Schon zu früheren Zeiten waren in unserer Heimatgemeinde Bietigheim zahlreiche Hundefreunde und -Halter vorhanden. Aus dem Ursprung des Herdenhundes waren es damals überwiegend Mischlinge, die neben einigen schon vorhandenen reinrassigen Schlägen, in der Hauptsache in den landwirtschaftlichen Gehöften, als Hof- und Kettenhund für die Bewachung der kleinbäuerlichen Anwesen gehalten wurden.

 

Schon in der Vorkriegszeit und danach beim Militär, tauchten in unserer Gemeinde diee ersten reinrassigen deutschen Schäferhunde auf, welche als Sanitäts-Meldehund usw. eingesetzt waren. Dieser stolzen adeligen Rasse, die aus den altblütigen gebrauchstüchtigen Herdengebrauchshundeschlägen, wie dem Thüringer, Württemberger usw. seit 1899 planmäßig gezüchtet wurden, konnten sich auch die Bietigheimer Hundefreunde nicht verschließen. So fanden sich schon nach dem letzten Kriege, Ende der vierziger Jahre, die ersten Schäferhundefreunde zu ge-meinsamen Treffen zusammen. Im Jahre 1950/51 wurde auf Grund dessen ein kleiner Verein ins Leben gerufen, der sich aber bald wieder auflöste.

 

In der Nachfolgenden Zeit schlossen sich die immer mehr werdenden Schäferhundefreunde, überwiegend schon bestehenden Nachbarvereinen an. So fuhren die Bietigheimer auf ihren noch mangelhaft vorhandenen Fahrradbeständen und ihrer vierbeinigen Genossen wöchentlich, auch bei dem sprichwörtlichen Hundewetter, Land auf - Land ab.

 

Aus diesen Ideallisten, die jahrzehntelang auswärts ihre Kenntnisse erwarben und in anderen Vereinen in der Zucht und in der Ausbildung erfolgreich tätig waren, bildete sich der Kern und der Grundstock für die heutige OG Bietigheim-Hardt. Nachdem nun anfangs der Siebziger Jahre die Bietigheimer anderer Orts eine sehr starke Kolonie gebildet haben, sah man in einem kleineren Kreis die Gunst der Stunde, um daheim in Bietigheim eine eigene Schäferhunde Ortsgruppe zu bilden. Treffpunkt Gasthaus Kreuz in Neumalsch!

 

Um optimale anonyme Vorbereitungen treffen zu können, hat man sich im Herbst 1971 an einem Mittwochabend in engstem Kreis in Neumalsch im Kreuz zuusammengefunden. Zu diesem Kern gehörten die Herren: Egon Hartmann, Horst Wetzke, Heinz Ganßert und Franz Hettel. Um eine ungefährdete und auch den Satzungen des SV entsprechende Vereinsgründung zu erlangen, wurde in diesem kleinen Gremium das weitere Vorgehen erörtert.

Ab dem 13. Dezember 1971 wurde dann das Ergebnis dieser doch etwas geheimnisvollen Vorbereitung mit der Zielsetzung in Bietigheim eine eigene Ortsgruppe zu gründen, veröffentlicht. Das Echo war viel versprechend groß. Man schloss sich zu einer Interessengemeinschaft zusammen und hielt mit der Sondergenehmigung von Bürgermeister Heck auf dem Bietigheimer Festplatz die ersten stark besuchten Übungsstunden ab. Gründungsversammlung 4. März 1972 Endlich war es dann soweit. Nach eingehenden Rücksprachen mit der Landesgruppe Baden sowie der Gemeinde Bietigheim Bezugs der späteren Platzfrage, konnte für den 4. März 1972 um 20.00 Uhr im Gasthaus "Hirsch" in Bietigheim zur Grüdungsversammlung aufgerufen werden.

 

Unter den zahlreichen Anwesenden konnte Egon Hartmann, der bis zum jetzigen Augenblick die gesamte Organisation leitete, Herr Pfarrer Schwörer sowie Herr Franz Seitz aus Karlsruhe als Vertreter der Landesgruppe Baden auf das Besondere begrüßen. HrFranz Seitz fungierte auch als Wahlleiter für die erstmal zu bildende neue Vorstandschaft. 30 bereits zum Hauptverein gemeldete Mitglieder waren wahlberechtigt. Dank der guten Vorarbeiten gab es hier keine Schwierigkeiten bei den Wahlen und so setzte sich die erste

 

Vorstandschaft wie folgt zusammen:

 

1. Vorsitzender: Werner Krög

Zuchtwart: Egon Hartmann

Übungswart: Horst Wetzke

Jugendwart: Alfred Schuhmacher

Schriftführer: Heinz Ganßert

Kassier: Hermann Ganz

Schutzdiensthelfer: Werner Müller

Beisitzer: Roland Dreixler und Herrmann Rapp

 

Bis zum Jahresende 1972 konnte der Verein einen weiteren Zuwachs von 11 neuen Schäferhundefreunden verzeichnen. Die Übungsstunden, welche weiterhin auf dem Festplatz durchgeführt wurden, hatten einen durchschnittlichen Besuch von 20-25 Schäferhunden.

 

Im Jahre 1973 wurde dem jungen Verein nach zähen Verhandlungen mit der Gemeinde Bietigheim da noch teilweise bewohnte Barackengelände am Federbach als neuer Übungsplatz zugeteilt. Über diese Zuteilung herrschte allgemeine Betroffenheit, denn was man hier antraf war reine Wildnis, aber kein Übungsgelände. Aber wie dem auch war, ein unbändiger Pioniergeist, allen voran Werner Krög, bewältigten auch diese Hürde. Zur finanziellen Grundlage, aber auch zum ersten öffentlichen Auftritt in den Schäferhundkreisen sollte die Gründungssonderschau am 25. März 1973 dienen. Bei extrem herrlichen Frühlingswetter konnten mehr als 150 Schäferhunde mit ihren Besitzern aus dem In- und Ausland bei der Ausstellung verzeichnet werden. In der Folgezeit wurde das zugewiesene Gelände mit Bauschutt aufgefüllt. Ebenso wurde einen zum Teil noch gut erhaltene Wohnbaracke, welche in Zukunft als Vereinsheim dienen sollte, stufenweise abgerissen und mit festem Mauerwerk unterfangen. Alles war harte Knochenarbeit. Mitte 1973 konnten dann die amerikanischen Streitkräfte von der Rheinlandkaserne Ettlingen mit der Einebnung des Platzes beginnen. Danach wurde Muttererde angefahren und die Firma Rittler übernahm die Feinarbeiten der Einebnung. Wagenweise Heublumen wurden dann zur Einsaat des neuen Platzes verwendet.

 

Auch bei der Fertigstellung des Vereinsheims ging es schrittweise vorwärts. Um in Schäferhundekreisen weiterhin aktuell zu bleiben, führte man am 28. September 1975 wiederum eine Sonderschau für deutsche Schäferhunde durch, wobei wiederum der TUS-Sportplatz Bietigheim wie 1973 als Schaugelände diente. Wie 1973 waren diesmal wieder mehr als 150 Meldungen, was doch schon für den Bekanntheitsgrad des noch jungen Vereins zeugte. Nach dieser Ausstellung folgten weitere harte Jahre der Arbeit, welche zur Fertigstellung des vorhandenen Anwesens dienten.

 

Endlich 16./17. September 1978 konnte in einer offiziellen Einweihung und Segnung durch Pfarrer Pfaff, die gesamte Anlage seiner Bestimmung übergeben werden. Verbunden hiermit war ein Pokalkampf mit unserem Namensvetter Bietigheim-Württemberg. Aber auch bis zum heutigen Zeitpunkt war der Verein darauf bedacht, der Öffentlichkeit die Vielseitigkeit des Deutschen Schäferhundes zu beweisen. Der Verein für Deutsche Schäferhunde Bietigheim-Hardt hat sich dank einer guten Vereinsführung von der Gründung 1972 bis zum heutigen Tage von einer mit Skepsisbetrachteten Hobbyschar zu einem in der Gemeinde nicht mehr wegzudenkenden Verein hochgearbeitet. Denn Züchter und Hundeführer von deutschen Schäferhunden aus Bietigheim sind im In- und Ausland längst keine Unbekannten mehr.